Praktische Philosophie
Worin besteht ein gutes Leben? Was können wir voneinander berechtigterweise erwarten? Welche Institutionen sind gerecht? Philosophie trägt seit je dazu bei, vernünftige Antworten auf solche Fragen zu finden. Die tiefgreifenden Veränderungen unserer Lebensverhältnisse in der Moderne haben die Liste der Fragen noch einmal deutlich erweitert. Um nur wenige Beispiele zu nennen: Wie sollen wir ungewissen Technikfolgen Rechnung tragen? Welche Verantwortung haben wir gegenüber Bürgerinnen anderer Länder, die in extremer Armut leben? Dürfen wir die genetische Ausstattung von Pflanzen, Tieren oder Menschen verändern? Welche Regeln sollen für die Kommunikation in sozialen Netzwerken gelten? In Gestalt der normativen Ethik bemüht sich die Praktische Philosophie um Antworten auf Fragen wie diese. Metaethik, philosophische Handlungstheorie und andere Sub-Disziplinen der Praktischen Philosophie tragen zur methodischen Klärung der Voraussetzungen dieser Bemühungen bei.
Die Lehre im Bereich der Praktischen Philosophie umfasst in Greifswald, auch dank fakultätsübergreifender Kooperationen, ein breites Spektrum einschlägiger Themen. Pflichtmodule zu Grundlagen der normativen Ethik, zu den einschlägigen Klassikern und zur Metaethik werden dabei durch wechselnde Wahl(pflicht)module zu verschiedenen Fragen der Technik-, Wirtschafts-, Medien-, Umwelt- und Bioethik, zur politischen Philosophie, Rechtsphilosophie und Handlungstheorie ergänzt.
Schwerpunkte im Bereich der Forschung sind Methodenfragen bereichsspezifischer Ethik, ethische Minimalstandards, Verantwortungs- und sorgeethische Ansätze, spezifische Themen der Wirtschafts-, Technik- und Bioethik, sowie Fragen der Metaethik, insbesondere hinsichtlich konstruktivistischer (neokantischer) und naturalistischer Ansätze.